Was wir machen, machen wir richtig!
Seit wann gibt es bei ARNO schon Wendeschneidplatten speziell für den Langdrehbereich?
Das ging schon in den 90ern los. Zu der Zeit haben wir angefangen, Hochpositive Wendeschneidplatten für die Aluminiumzerspanung zu polieren und zu schleifen. Da war der Gedanke naheliegend, unser dafür aufgebautes Know-how auch für den Langdrehbereich zu nutzen. Bei schwer zerspanbaren Materialien kommt es ja genauso wie im Langdrehbereich generell auf Werkzeuge mit einer sauberen, scharfen Schneide an. Also haben wir die PS-Spanleitstufe für Langdreher entwickelt, mit geschliffener Schneide und polierter Spanleitstufe. Das war damals ungewöhnlich. Bis vor 6-7 Jahren haben die meisten Langdreher ihre Werkzeuge selbst geschliffen, weil das sonst kaum einer so präzise hinbekommen hat.
Wo liegen die Unterschiede zwischen einer PS- und einer Hochpositiven Wendeschneidplatte von ARNO?
Hauptsächlich im Spanwinkel – unsere Hochpositiven Wendeschneidplatten liegen zwischen 18 und 25 Grad, die PS bei 11. Dieser Spanwinkel ist vor allem für die Herstellung von Kleinstteilen ideal. Außerdem ist die Schneidkante bei der PS gerade, was wiederum besser bei tieferen Schnitten ist. Die hochgezogenen hochpositiven Schneiden könnten dann Riefen verursachen. Und natürlich sind gerade Schneidkanten auch stabiler. Ansonsten sind sich die hochpositiven und die PS-Platten sehr ähnlich: Alle bestehen aus einem besonderen Substrat mit ultra feiner Körnung, sind umfangsgeschliffen und haben eine scharfe Schneidkante in Kombination mit polierter Spanleitstufe. Dadurch sind die Platten so schnittig, dass das Werkstück nicht weggedrückt wird, egal wie lang und schmal es ist. Zusammen mit optimal ausgelegten Spanleitstufen je nach Material erreichen wir den perfekten Sechser-Span.
Was hat sich seit den 90ern bei den Wendeschneidplatten für den Langdrehbereich getan?
Viel. Wir haben unser Programm immer weiter ausgebaut. Zum Beispiel gibt es alle Platten in den verschiedensten Eckenradien. Das beginnt bei 0,05 und geht hoch bis 3,0 mm. Und auch bei der Kombination von Sorten und Schneiden gibt es mehr: Da haben wir inzwischen mit den FN-Platten extrem scharfe Schneiden, sowohl beschichtet als auch unbeschichtet. Ganz neu ist eine ganz leicht verrundete Platte für die etwas gröbere Zerspanung, die gibt es auch mit und ohne Beschichtung. Die Verrundung hat den Vorteil, dass die Standzeiten dann hoch gehen – das ist bei dem ständig steigenden Kostendruck natürlich wichtig.
Und womit können wir in Zukunft rechnen?
Gerade für das Thema gröbere Zerspanung beim Langdrehen entwickeln wir zusätzlich zu den verrundeten Platten etwas Neues: Präzisionsgesinterte Schneidplatten, die so genau gepresst werden können, dass man nicht mehr zu schleifen braucht. Das ist dann preislich attraktiv, aber natürlich nur für bestimmte Bereiche einsetzbar. Gerade für anspruchsvolle Werkstücke werden sicherlich weiterhin geschliffene Platten gebraucht. Auch hier vergrößern wir unser Spektrum: Auf der AMB stellen wir zum Beispiel Platten mit Untermaßradien vor. Und wir bauen unsere Schleifkompetenz kontinuierlich weiter aus. Wir schleifen 2,5 Millionen Schneidplatten jährlich, da haben wir natürlich einen großen Erfahrungsschatz. Bei neuen Anforderungen testen wir dann noch zusätzlich die Geometrien mit verschiedenen Beschichtungen aus, solange, bis wir die beste Technologie für den jeweiligen Einsatzzweck haben. So sind wir von ARNO eben: Was wir machen, machen wir richtig.
Im Interview: Josef Storf, Geschäftsführer ARNO Werkzeuge,
über Wendeschneidplatten für den Langdrehbereich.