Im Interview: Dieter Wollensack, Vertriebsleiter Süd von ARNO Werkzeuge.

Warum sollte sich ein Kunde für ARNO entscheiden, wenn es ums Ein- und Abstechen geht?
Weil wir ein riesiges Anwendungsspektrum abdecken können. Viele wissen gar nicht, dass wir echte Stechspezialisten sind. Bis zum Durchmesserbereich von 65 mm schneiden wir mindestens gleich gut, meist sogar deutlich besser ab, als die Konkurrenz. Das behaupten wir nicht einfach, das hat sich im täglichen Einsatz bei unseren Kunden gezeigt: Um die 300 Prozent Standzeiterhöhung sind fast immer drin – natürlich bei gleichbleibender oder sogar verbesserter Stabilität. Die Kunden, die auf unser System umgestiegen sind, sind dementsprechend sehr zufrieden.
300 Prozent Standzeiterhöhung – wie geht das?
Viele Faktoren spielen eine Rolle. Das fängt schon bei der Beratung beim Kunden vor Ort an. Wir betrachten immer das Gesamtsystem. Nur wenn von der Maschine bis zum Werkstück alles optimal aufeinander abgestimmt ist, können sichere Abläufe garantiert werden – und darauf kommt es an. Denn wir wissen natürlich, dass Stechprozesse anspruchsvoll sind und ungern angefasst werden. Deshalb schauen wir ganz genau hin und empfehlen den Kunden immer nur dann etwas zu verändern, wenn es sich richtig für sie lohnt. Dank der Qualität und Passgenauigkeit unserer Systeme in Kombination mit unserem ACS-Kühlystem lohnt es sich zum Glück ziemlich oft.
Aber Innenkühlung haben ja inzwischen viele. Was ist bei der von ARNO besser?
Ganz einfach: Bei uns wird das Kühlmittel direkt am Plattensitz entlang geführt. Das verbessert einerseits die Spanabfuhr und andererseits werden Ausbrüche genauso wie die Bildung von Aufbauschneiden fast komplett vermieden. Das schafft kein anderes System so gut, weil mit keinem anderen System die Kühlung so punktgenau in der Schnittzone ankommt. Und das wird auch so bleiben, denn wir haben diese Form der Kühlung entwickelt und patentiert – wir sind schlicht und ergreifend die Einzigen, die diese Kühlung anbieten können. Inzwischen gibt es auch ACS2, bei der ein zusätzlicher Strahl von unten die Freifläche kühlt. So werden die Standzeiten nochmal verbessert.
Zeichnen sich Trends im Ein- und Abstechbereich ab?
In Zukunft wird es immer mehr darum gehen, durch schmale Ein- und Abstiche Material zu sparen. Dabei ist eine gute Kühlung der Schlüssel zu stabilen Prozessen. Mit ACS2 sind wir hier super aufgestellt. Aber natürlich geben wir uns damit nicht zufrieden. Zusammen mit Rosswag Engineering haben wir jetzt die weltweit ersten serienmäßig in 3D-Druck gefertigten Module rausgebracht. Ganz schmal und trotzdem mit zwei Kühlmittelkanälen, wobei der von unten an der Freifläche sogar dreieckig ist – so kommt das Kühlmittel bis zum äußersten Rand der Schneide. So etwas ist mit herkömmlichen Herstellungsverfahren gar nicht möglich gewesen. Und wir arbeiten schon an Prototypen, bei denen zusätzliche Kanäle an den Seiten angebracht sind, so dass wir insgesamt vier Kühlmittelkanäle haben.
4 Kühlkanäle und sogar einer in Dreiecksform – klingt gut, aber was bringt es konkret?
Die thermische Belastung wird noch geringer und damit auch der Verschleiß. Außerdem wird der Span noch besser aus der Stechnut gespült. Das ist gerade dann wichtig, wenn besonders tief eingestochen oder mit schwer zerspanbaren Materialien gearbeitet wird. Und wir beweisen damit, dass wir von ARNO in Sachen Innovation richtig viel bieten, um die Produktivität unserer Kunden zu steigern.